Umweltmanagementsystem EMAS - planen & anlaysieren

EMAS als Umweltmanagementsystem

Das Umweltmanagementsystem EMAS (Eco Management and Audit Scheme) ist ein freiwilliges und ganzheitliches Umweltmanagementsystem, das in der Europäischen Union (EU) eingeführt wurde, an dem ca. 1.200 deutsche Unternehmen teilnehmen. EMAS wurde geschaffen, um Organisationen dabei zu unterstützen, ihre Umweltleistung zu verbessern, Umweltauswirkungen zu reduzieren sowie transparente Informationen über ihre Umweltleistung zu liefern. Es basiert auf der ISO 14001, der internationalen Norm für Umweltmanagementsysteme, geht aber über diese hinaus und appelliert auch an die gesamtgesellschaftliche Verantwortung von Organisationen und Unternehmen.

EMAS & ISO 50001 – Unterschiede

Die internationale Norm ISO 50001 hingegen konzentriert sich speziell nur auf das Energiemanagement. Sie legt Anforderungen für ein effektives Energiemanagementsystem fest, das Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, ihre Energieeffizienz zu verbessern und den Energieverbrauch zu reduzieren. Ein wichtiger Unterschied zwischen EMAS und ISO 50001 besteht auch darin, dass EMAS die Erstellung einer öffentlichen Umwelterklärung erfordert. Diese Umwelterklärung enthält Informationen über verschiedene Umweltaspekte wie beispielsweise den CO₂-Ausstoß, den Energie- und Ressourcenverbrauch oder die Entsorgung- und Müllvermeidungsstrategie des Unternehmens und wird von zertifizierten Umweltgutachtern überprüft. Die ISO 50001 erfordert keine öffentliche Erklärung, sondern konzentriert sich auf die interne Verbesserung des Energiemanagements. Zusätzlich hat EMAS den Anspruch, die Mitarbeitenden aktiv einzubinden und noch intensiver den CSR- und ESG-Gedanken voranzutreiben.

EMAS & ISO 50001 – Gemeinsamkeiten

Unternehmen, die das Umweltmanagementsystem EMAS oder die ISO Norm 50001 eingeführt haben, können im Rahmen des Energiefinanzierungsgesetzs, der EnSimiMav, der Förderrichtlinien der EU ETS Strompreiskompensation, der Carbon-Leakage-Verordnung und der Strom- und Energiesteuergesetze problemlos Steuerentlastungsanträge beantragen. Durch die jeweiligen Zertifikationen und Nachweispflichten, die aus beiden Systemen resultieren, werden diese in der Regel auch vom Gesetzgeber gewährt und durch die Dokumentationspflichten entfallen Energieaudits nach DIN EN 16247. Damit werden die Steuer- und Abgabenlast gesenkt und zusätzlich durch die eingeführten Umwelt- und Effizienzmaßnahmen die Gesamtkosten reduziert. Beide Systeme sind demnach rechtskonform, sorgen für ein gesteigertes Image und vermitteln ein glaubwürdiges Engagement gegenüber Kunden, Stakeholdern und Zulieferern. Beides sind Werkzeuge für eine nachhaltige Unternehmensführung, erhöhen die Absatzchancen und gelten als Einstieg zur Klimaneutralität von Unternehmen.  

Wie funktioniert das Umweltmanagementsystem EMAS?

Die Einführung von EMAS ist unabhängig von der Betriebsgröße und die Umsetzungsmethoden werden – im Gegensatz zur ISO 50001 – individuell erarbeitet. In Zusammenarbeit mit einem EMAS-Umweltgutachter beginnen die Planungen mit dem Umweltbeauftragen oder dem EMAS-Team des Unternehmens entstehen ein Leitbild und ein Umweltprogramm für das Unternehmen. Anschließend geht es an die Priorisierung, Durchführung und Monitorierung der Maßnahmen bevor durch die interne und externe Prüfung die offizielle Umwelterklärung erstellt wird. EMAS unterstützt dabei in allen Phasen und rechnet für den gesamten Prozess etwa ein Jahr ein, bis eine Organisation in das offizielle EMAS-Register eingetragen werden kann.

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