PV-Stromgestehungskosten im Vergleich - Strommasten

PV-Stromgestehungskosten im Vergleich

Generell dienen die Stromgestehungskosten (Levelized Cost of Electricity, LCOE) dazu, die Kosten verschiedener Energieträger-Technologien miteinander zu vergleichen und die wirtschaftlichste Option zu ermitteln. Die ausschlaggebenden Faktoren sind dabei die Investitions- und Betriebskosten (inkl. Zinsen), die Kosten für Brennstoffe und CO₂-Emissionen, sofern die Stromerzeugung auf der Verbrennung fossiler Brennstoffe basiert, sowie die Lebensdauer, Auslastung und Entsorgung einer Anlage. Wie haben sich nun in den letzten Jahren die Stromgestehungskosten für gewerbliche PV-Anlagen gegenüber verschiedene andere Energieträger verändert?

PV-Stromgestehungskostenkosten wurden in zwölf Jahren um 85 % reduziert

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Laut dem Bericht „Renewable Power Generation Costs in 2020“ der Internationalen Energieagentur (IEA) sind die globalen Stromgestehungskosten für Solarstrom im Jahr 2020 im Durchschnitt um 85 % gesunken, verglichen mit den Kosten im Jahr 2010. In einigen Ländern, wie in China, Indien und den Vereinigten Staaten, sind die PV-Stromgestehungskosten mittlerweile niedriger als die Kosten für Kohle- oder Gas-basierte Stromerzeugung. Für Deutschland kommt das Fraunhofer Institut in einer Studie auf ähnliche Werte: Danach liegen die Stromgestehungskosten bei PV-Großanlagen in 2021 zwischen 3,12 und 11,01 Cent pro kWh, wobei sich die Spanne dadurch erklärt, dass bei der Berechnung zwischen verschiedenen PV-Anlagentypen unterschieden wurde. Je größer die Anlage, desto geringer sind die Kosten pro kWp und für die Stromgestehungskosten insgesamt ist entscheidend, ob sie mit oder ohne Stromspeicher realisiert wird. Werden die gemittelten LCOE für Photovoltaikanlagen in Deutschland von 2011 und 2021 verglichen, liegen die Kosten ebenfalls um 85 % niedriger.

Geringe Stromgestehungskosten bei erneuerbaren Energien

Mit einem gemittelten Wert von knapp 6 Cent pro kWh liegen Photovoltaik-Großkraftwerke nun gleichauf mit den immer schon recht günstigen Onshore Windkraftanlagen. Diese konnten ihre Stromgestehungskosten innerhalb der letzten Jahre immerhin von 9 auf 6 Cent pro kWh im Durchschnitt senken. Beide Studien kommen zu dem Schluss, dass die Stromproduktion durch große Solarparks heute die kostengünstigste Variante darstellt. Abgesehen von kleinen privaten PV-Dachanlagen mit Speichern oder Offshore Windkraftanlagen ist der Strom aus Biogas heute der teuerste Strom aus erneuerbaren Energien. Die Kostensenkungen bei den PV-Stromgestehungskosten führen die Experten hauptsächlich auf technologische Fortschritte und Massenproduktion zurück. Zusätzlich hat die Effizienz der PV-Module zugenommen, während die Kosten für die Herstellung und Installation gesunken sind. Auch die Entwicklung von innovativen PV-Systemen wie zum Beispiel die Kombination von PV-Anlagen mit Energiespeichern trägt zur Kostensenkung bei. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird.

Steigende Stromgestehungskosten bei fossilen Brennstoffen

Generell sind die Stromgestehungskosten fossiler Brennstoffe in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Dies liegt zum Teil daran, dass einige fossile Brennstoffreserven schwerer zugänglich geworden sind, was höhere Kosten für die Förderung und Exploration mit sich bringt. Gerade bei Gas lagen die Gestehungskosten zwischenzeitlich aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine bei knapp 30 Cent pro kWh. Trotz der aktuellen Preisberuhigung erreichten sie im Jahresmittel 2022 immer noch einen Wert über 20 Cent pro kWh. Neben den höheren Beschaffungskosten verteuern auch die strengeren Umweltauflagen fossile Brennstoffe in Europa. Die Preise für den CO₂-Ausstoß werden durch die Länder sowie durch die Europäische Union weiterhin sukzessive erhöht.

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