ZEREZ ist das zentrale Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate von Erzeugungseinheiten aller Spannungsebenen in Deutschland. Es bietet eine zentrale Plattform, um die Nachweise über die elektrischen Eigenschaften von Erzeugungseinheiten und Komponenten zu sammeln, zu speichern und zugänglich zu machen. Der Betrieb von ZEREZ liegt bei der FGW e.V., der Fördergesellschaft Windenergie und andere dezentrale Energien, die seit Juli 2024 mit dieser Aufgabe betraut ist.
Zweck & Vorteile von ZEREZ
Ab dem 1. Februar 2025 wird die Nutzung von ZEREZ gesetzlich verpflichtend. Ziel ist es, die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieversorgung zu stärken, indem Netzanschlussverfahren effizienter und transparenter gestaltet werden. Dies betrifft insbesondere auch alle Einheiten und Komponenten nach den technischen Anschlussregeln der VDE (VDE-AR-N 4105, 4110 und 4120) für das gesamte Anlagenzertifikat. Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
- Hersteller können ihre Zertifikate sicher und zentral veröffentlichen.
- Zertifizierungsstellen können unkompliziert Änderungen vornehmen und die Aufsichtspflicht wahrnehmen.
- Netzbetreiber erhalten schnellen und einfachen Zugriff auf alle erforderlichen Zertifikatsdaten.
Die Registereinträge erleichtern den Netzanschlussprozess, da alle relevanten Informationen wie Leistungswerte und Parameter über die eindeutige ZEREZ-ID bereitgestellt werden. Planer und Betreiber dezentraler Energieanlagen sparen dadurch Zeit und Aufwand.
Gesetzliche Grundlagen & Nutzung
Die gesetzliche Grundlage für ZEREZ ist im § 49d des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) sowie der Elektrotechnische-Eigenschaften-Nachweis-Verordnung (NELEV) verankert. Bereits seit einigen Monaten können Hersteller und Zertifizierungsstellen ihre Zertifikate freiwillig einpflegen. Ab Februar 2025 ist der Registereintrag obligatorisch. Der Anschluss von Anlagen ohne gültiges Zertifikat an das öffentliche Stromnetz ist dann nicht mehr möglich.
Funktionsweise des Zertifikate-Registers
ZEREZ listet alle Zertifikate, die die elektrischen Eigenschaften von Erzeugungseinheiten und Komponenten belegen. Diese Nachweise stellen nur akkreditierten Zertifizierungsstellen aus. Die wichtigsten Funktionen umfassen:
- Eindeutige Identifikation durch die ZEREZ-ID: Jedes Zertifikat erhält eine Registriernummer.
- Zugriff für berechtigte Stellen: Netzbetreiber können die notwendigen Zertifikate für die Netzanschlussprüfung einsehen.
- Datensicherheit und Effizienz: Die digitale Plattform ersetzt die bisherige postalische Übermittlung von Dokumenten und ermöglicht ein Vier-Augen-Prinzip zwischen Herstellern und Zertifizierungsstellen.
Verpflichtend ab Februar 2025
Ab Februar 2025 dürfen zertifizierungspflichtige Anlagen und Einheiten nur mit einem im ZEREZ hinterlegten Zertifikat ans Stromnetz angeschlossen werden. Dies betrifft insbesondere:
- Photovoltaikanlagen (Wechselrichter und zusätzliche Komponenten)
- Batteriespeichersysteme bzw. Batteriegroßspeicher
- Blockheizkraftwerke und andere Stromerzeugungseinheiten
Netzbetreiber werden die Vollständigkeit der Zertifikate anhand der ZEREZ-ID prüfen, bevor eine Inbetriebnahme erfolgt.
ZEREZ als digitale Lösung
Mit ZEREZ hat die Energiewirtschaft eine zentrale und digitale Lösung erhalten, die sowohl die Netzanschlussverfahren vereinfacht als auch die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Stromnetzes verbessert. CUBE CONCEPTS begrüßt das längst überfällige online Zertifikate-Register. Die freiwillige Nutzung in der Übergangszeit bis Februar 2025 gab allen Beteiligten Zeit, sich auf die neuen Prozesse vorzubereiten.