Auf der Pressekonferenz am 21.03.2023 stellte der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine gesammelten Klimawerte aus 2022 vor. Demnach betrug die durchschnittliche Globalstrahlung im vergangenen Jahr in Deutschland 1230 kWh/m². Dieser Höchstwert seit Messbeginn im Jahr 1983 ist auch der hohen Anzahl an Sonnenstunden im Jahr 2022 zu verdanken. Mit 2.024 Stunden lag dieser Wert ebenfalls um 31 % höher als der Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 und bescherte damit allen PV-Anlagenbetreibern ein extrem ertragreiches Jahr.
Jährlicher Anstieg um durchschnittlich 3,35 kWh/m²
Die Werte der Globalstrahlung steigen seit der Erfassung im Mittel jährlich um 3,35 kWh/m². Die Strahlungsenergie, die von der Sonne auf die Erdoberfläche trifft, ist von 1983 bis heute durchschnittlich von 1.005 auf etwa 1.140 kWh/m² gestiegen. Sie setzt sich aus der direkten Strahlung (auch als direkte Einstrahlung bezeichnet), die direkt von der Sonne auf die Erdoberfläche trifft, und der diffusen Strahlung (auch als Streustrahlung bezeichnet), die von der Atmosphäre gestreut wird, zusammen. Beide Strahlungsarten werden von modernen Solarmodulen in elektrische Energie umgewandelt, so dass hohe Globalstrahlungswerte die Effizienz von Photovoltaikanlagen zusätzlich verbessern.
Wichtige Variablen für Erneuerbare: Windgeschwindigkeit & Globalstrahlung
Wie alle Wetterdaten variiert auch die Globalstrahlung: In schlechteren Jahren für PV-Anlagenbetreiber wie 2013 lag sie immer noch bei 1045 kWh/m² im Mittel. Im sog. Jahrhundert Sommer von 2003 waren es beispielsweise 1.195 kWh/m² oder im Jahr 2018 in Deutschland rund 1.210 kWh/m². Dem Rekordwert der Globalstrahlung von 2022 steht ein nur durchschnittliches Windjahr gegenüber: Windkraftanlagen profitierten im Jahresmittel von 5,6 m/s, was in etwa dem Durchschnitt der Referenzperiode (1961 – 1990) entspricht.
Gründe für den Anstieg der Globalstrahlung
Zurückzuführen sind die schwankenden Werte der Globalstrahlung auf die Sonnenaktivität und den Grad der atmosphärischen Verschmutzung, deren Intensität ständig wechselt. Den beständigen Anstieg über Jahrzehnte hinweg ordnen Experten allerdings dem Klimawandel zu. Durch die wärmeren Temperaturen kann die Atmosphäre mehr Energie von der Sonne aufnehmen und speichern, was insgesamt zu einer höheren bzw. wachsenden Globalstrahlung führt.