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Repowering von PV-Anlagen

Beim Repowering von PV-Anlagen werden ältere Photovoltaikanlagen durch moderne, leistungsstärkere Komponenten aufgerüstet, um den Ertrag und die Effizienz zu steigern. Dazu können Maßnahmen wie der Austausch alter Module durch neue, effizientere Modelle, die Erneuerung von Wechselrichtern oder die Optimierung der Verkabelung und Unterkonstruktion gehören. Ziel ist es, die Leistung der Anlage zu verbessern, Ausfallzeiten zu reduzieren und die Wirtschaftlichkeit langfristig zu erhöhen.

Wann lohnt sich Repowering von PV-Anlagen?

Repowering lohnt sich vor allem bei Photovoltaikanlagen, die 20 bis 25 Jahre alt sind oder deren Komponenten durch Alterung, Verschleiß oder Defekte nicht mehr effizient arbeiten. Da eine eindeutige Kosten-Nutzen-Rechnung immer individuell ausfällt, empfiehlt es sich, bei Anlagen, die älter als zehn Jahre sind, wiederholt neue Kalkulationen durchzuführen. Insbesondere bei einer noch langen Restlaufzeit der Einspeisevergütung kann eine Erneuerung wirtschaftlich sinnvoll sein. Auch bei einer Performance Ratio von nur 70 bis 75 % sollte über ein Repowering nachgedacht werden, da dies auf deutliche Effizienzverluste hindeutet. Ein weiterer Anlass für eine Modernisierung kann eine geplante Dachsanierung sein, die ohnehin eine Demontage und Neubewertung der Solaranlage erfordert.

Vorteile bei Repowering von PV-Anlagen

Das Repowering von Solaranlagen bietet zahlreiche Vorteile. Durch den Einsatz moderner, leistungsfähigerer Module und Wechselrichter wird die Energieproduktion erheblich gesteigert. Während vor etwa zehn Jahren Module mit maximal 350 W Standard waren, erreichen heutige Standrad-Module rund 450 W. Bei noch älteren Anlagen sind die Unterschiede sogar noch deutlicher. Gerade in den letzten Jahren hat sich der Wirkungsgrad von Solarzellen enorm weiterentwickelt. Auch die neueste Generation von Wechselrichtern arbeitet wesentlich effizienter. Zusätzlich wird beim Repowering von gewerblichen PV-Anlagen meist ein modernes Energy-Management-System integriert. Dies überwacht nicht nur die gesamte Solaranlage, sondern kann auch den gesamten Energieverbrauch eines Unternehmens steuern und optimieren.

Diese technischen Verbesserungen reduzieren zudem die Wartungs- und Betriebskosten durch die höhere Zuverlässigkeit der neuen Komponenten. Das Resultat ist eine deutliche Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Anlage und eine Verlängerung ihrer Lebensdauer. Ein weiterer Vorteil liegt in der Effizienzsteigerung: Auf derselben Fläche können höhere Erträge erzielt werden, oder einzelne, dauerhaft verschattete Module werden weggelassen, ohne den Gesamtertrag zu beeinträchtigen. Dies führt zu höheren Einsparungen, gesteigerten Erträgen und einer weiteren Wertsteigerung der Immobilie. Darüber hinaus leistet Repowering einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die effizientere Energieerzeugung unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien, schont fossile Rohstoffe und reduziert den CO₂-Ausstoß. So profitieren Sie nicht nur wirtschaftlich, sondern tragen auch zur Energiewende und einer nachhaltigeren Zukunft bei.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Das Repowering von Photovoltaikanlagen wurde durch das Solarpaket 1, das seit Mai 2024 in Kraft ist, erheblich erleichtert. Mit dem Ziel, den Ausbau der Solarenergie zu beschleunigen, sieht die EEG-Novelle von 2023 vereinfachte Genehmigungsverfahren sowie finanzielle Anreize vor. Kernpunkte der rechtlichen Änderungen sind:

  • Erhalt des EEG-Vergütungsanspruchs beim Modulaustausch: Das bisherige EEG-Vergütungsmodell bleibt bestehen, auch wenn einzelne Module der Anlage ausgetauscht werden. Voraussetzung ist, dass die neue Leistung innerhalb der ursprünglich angemeldeten Kapazität bleibt. Die Vergütung wird anteilig für die Restlaufzeit weitergezahlt.
  • Zusätzliche Vergütung für Mehrleistung: Wird durch den Einsatz neuer, leistungsstärkerer Module die Gesamtleistung der Anlage gesteigert, wird der zusätzliche Leistungsanteil als Neuanlage betrachtet. Für diesen gilt ein Anspruch auf die aktuelle EEG-Vergütung für 20 Jahre plus das Inbetriebnahmejahr. Dies macht Repowering besonders attraktiv, da moderne Module häufig nicht nur effizienter, sondern auch kostengünstiger sind.
  • Entfall des Nachweises von Schäden: Früher war es erforderlich, beim Austausch von Komponenten einen Defekt, eine Beschädigung oder einen Diebstahl nachzuweisen, um den Förderanspruch zu behalten. Diese Hürde entfällt mit der EEG-Novelle 2023 vollständig, was die Renovierung bestehender Anlagen deutlich erleichtert.
  • Direktvermarktung und gemeinsame Abrechnung: Für Repowering-Projekte wurden zudem die Regelungen zur Direktvermarktung vereinfacht. Auch wenn Mehrleistungen als Neuanlage behandelt werden, ist eine gemeinsame Abrechnung möglich, wodurch der Verwaltungsaufwand minimiert wird.

Diese rechtlichen Neuerungen fördern nicht nur den wirtschaftlichen Anreiz zur Modernisierung bestehender PV-Anlagen, sondern unterstützen auch die langfristige Nutzung von Dach- und Freiflächenanlagen im Sinne der Energiewende.

Effizienzsteigerung durch Repowering von PV-Anlagen

Das Repowering von PV-Anlagen bietet eine ideale Möglichkeit, ältere Solaranlagen effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. Neben der technischen Optimierung durch moderne Module, Wechselrichter und Energie-Management-Systeme, trägt auch die Vereinfachung der rechtlichen Rahmenbedingungen durch das Solarpaket 1 wesentlich dazu bei, das Potenzial bestehender Anlagen zu maximieren. Die Kombination aus höheren Erträgen, reduzierten Betriebskosten und verlängerten Vergütungszeiträumen macht das Repowering nicht nur finanziell attraktiv, sondern leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und der Energiewende. Damit wird das Repowering zu einer zukunftsweisenden Option, von der sowohl Anlagenbetreiber als auch die Gesellschaft profitieren.

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