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Depotladen – E-Mobilität für Nutzfahrzeuge

Depotladen bezeichnet eine Ladestrategie, bei der Elektrofahrzeuge in ihrem Depot oder ihrer Basisstation aufgeladen werden sowie der damit verbundenen Technologien. E-Mobilität für Nutzfahrzeuge gelingt nur mit der geeigneten Ladeinfrastruktur, die leistungsstärker ist als für ePKW. Da sich die Elektromobilität auch auf den Güterverkehr ausdehnt, rückt auch Depotladen immer mehr in den Focus von Logistikunternehmen. Diese Strategie ist besonders geeignet für Flottenbetreiber, die ihre Fahrzeuge nach festgelegten Routen oder Zeitplänen betreiben.  

Was Depotladen auszeichnet

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Das Depotladen zeichnet sich durch eine Reihe effizienter und praktischer Merkmale aus. Ein wesentlicher Aspekt ist, dass die Ladeinfrastruktur an einem zentralen und sicheren Ort, dem Depot, installiert ist. Hier kehren LKW oder Kleintransporter typischerweise am Ende ihrer Route zurück und verbleiben für eine längere Zeit. Diese zentrale Lage der Ladepunkte ermöglicht eine konzentrierte Ladeinfrastruktur, was im Gegensatz zu einer dezentralen Verteilung entlang der Routen die Anzahl der benötigten Ladepunkte erheblich reduziert.

Bei Ladestationen mit Speicher oder durch dynamische Stromtarife lassen sich die Nutzfahrzeuge über Nacht laden, wenn sie nicht in Betrieb sind und die Netzstrom oft günstiger ist. Die regelmäßige Rückkehr der Fahrzeuge zum Depot ermöglicht es zudem, die Ladezeiten präzise zu planen und zu optimieren. So kann die verfügbare Energie effizient genutzt werden, was zu einer verbesserten Auslastung der Ladeinfrastruktur führt und gleichzeitig eine höhere Betriebseffizienz gewährleistet.

Weshalb E-Mobilität für Nutzfahrzeuge immer wichtiger wird

Die EU und Deutschland verschärfen die Vorschriften zur Emissionsreduzierung im Verkehrssektor. Seit dem 1. Dezember 2023 gilt auf deutschen Straßen die CO₂-LKW-Maut und für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen fällt pro ausgestoßene Tonne CO₂ ein Aufschlag von 200 € zusätzlich an. Dieser Betrag wird in den kommenden Jahren steigen, genauso, wie die CO₂-Zertifikate für Unternehmen.

Auch die Umweltzonen, in denen nur emissionsfreie oder emissionsarme Fahrzeuge fahren dürfen, werden weiter ausgebaut. Diese Maßnahmen zwingen Flottenbetreiber von LKW und Kleintransporter jetzt schon dazu, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, um Strafen zu vermeiden und Zugang zu wichtigen Märkten zu behalten. Elektro-Nutzfahrzeuge verursachen im Betrieb keine direkten CO₂-Emissionen und reduzieren damit den CO₂-Fußabdruck. Zudem stoßen sie keine schädlichen Luftschadstoffe wie Stickoxide (NOx) oder Feinstaub aus und verringern die Lärmbelastung.

Trotz höherer Anschaffungskosten bieten Elektro-Nutzfahrzeuge langfristige wirtschaftliche Vorteile. Die Betriebskosten für Elektrofahrzeuge sind in der Regel niedriger als für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, da Strom im Vergleich zu Diesel oder Benzin kostengünstiger ist. Darüber hinaus haben Elektrofahrzeuge weniger bewegliche Teile, was den Wartungsaufwand und die damit verbundenen Kosten reduziert. Mit der zunehmenden Verbreitung und Weiterentwicklung von Elektromobilitätstechnologien sinken die Anschaffungskosten, und die Gesamtbetriebskosten werden attraktiver.

Die Technologie für Elektrofahrzeuge, insbesondere die Batterietechnologie, hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Moderne Batterien bieten höhere Kapazitäten und eine längere Lebensdauer, was die Reichweite von Elektro-Nutzfahrzeugen erhöht und sie für den Einsatz im täglichen Betrieb praktikabler macht. Neue Entwicklungen wie Schnellladeinfrastrukturen und batteriebetriebene Energiespeicher verbessern die Flexibilität und Einsatzmöglichkeiten weiter, sodass auch längere Strecken und schwerere Lasten bewältigt werden können.

Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, nachhaltiger zu handeln und ihre ESG-Bilanz zu verbessern. Der Einsatz von Elektro-Nutzfahrzeugen ist ein sichtbares Zeichen des Engagements für Nachhaltigkeit und fördert das öffentliche Image. Flottenbetreiber und Logistikunternehmen, die auf Elektromobilität umstellen, können von einem positiven Marktvorteil profitieren und sich als umweltbewusste Vorreiter positionieren.

Schließlich werden zahlreiche finanzielle Anreize und Subventionen für den Kauf von Elektro-Nutzfahrzeugen und den Aufbau von Ladeinfrastruktur geboten. Diese Förderprogramme senken die Anschaffungskosten erheblich und machen die Investition in Elektrofahrzeuge für Flottenbetreiber wirtschaftlich attraktiver. Dazu gehören Steuervergünstigungen, Zuschüsse für Ladeinfrastrukturen und andere finanzielle Vorteile, die den Umstieg auf Elektromobilität erleichtern.

Anforderungen an die Infrastruktur für das Depotladen

Eine hohe Ladeleistung ist entscheidend, um mehrere Fahrzeuge gleichzeitig, besonders über Nacht, zuverlässig aufladen zu können. Dies stellt sicher, dass die Fahrzeuge am nächsten Tag einsatzbereit sind. Um die verfügbare elektrische Kapazität optimal zu nutzen und Lastspitzen zu vermeiden, müssen zudem meist intelligente Ladesysteme integriert werden. Diese Systeme passen Ladezeiten und -leistungen dynamisch an, um eine gleichmäßige Auslastung des Stromnetzes zu gewährleisten.

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Der Netzanschluss muss ausreichend dimensioniert sein, um die benötigte Energiemenge bereitzustellen. In manchen Fällen ist es erforderlich, das Stromnetz auszubauen oder Energiespeicher zu integrieren, um Spitzenlasten abzufangen. Darüber hinaus sollte die Ladeinfrastruktur äußerst zuverlässig sein, da Ausfälle die Betriebsabläufe erheblich beeinträchtigen. Daher sind redundante Systeme und regelmäßige Wartungen notwendig, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.

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Ladekonzepte für effizientes Depotladen

Ein durchdachtes Ladekonzept für Depotladen erfordert eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung zahlreicher Faktoren. Zunächst müssen die Anzahl der Fahrzeuge und deren Energieverbrauch analysiert werden, um den Flottenbedarf exakt zu bestimmen. Dabei spielen die Standzeiten der Fahrzeuge im Depot eine zentrale Rolle, da sie die verfügbare Ladezeit direkt beeinflussen.

Die räumlichen Gegebenheiten des Betriebsgeländes müssen ebenfalls in die Planung mit einbezogen werden, da Ladeplätze, Transformatoren, Zuwegung und andere Infrastruktur ausreichenden Platz benötigen. Auch die Tourenplanung sollte auf die verfügbaren Lade- und Standzeiten abgestimmt sein, um einen effizienten Fahrzeugeinsatz zu gewährleisten.

Ein effizientes Ladekonzept berücksichtigt auch alle Investitionskosten für leistungsstarke Ladesäulen mit Batteriespeichern, eine eventuell notwendige Verstärkung des Netzanschlusses und die Integration eines Energiemanagements. Dabei muss die Kapazität des Ladeparks sorgfältig geplant werden, um die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Flotte zu erfüllen. Eine unzureichende Kapazität kann zu Engpässen führen, während eine Überdimensionierung unnötige Kosten verursacht.

Zudem sollte die Ladeinfrastruktur mit neuen Technologien wie dem bidirektionalen Laden (Vehicle-to-Grid, V2G) kompatibel sein, um eine optimale Nutzung der Fahrzeuge und der Infrastruktur auch zukunftssicher zu gewährleisten.

Potentiale nutzen

Die Integration von Photovoltaikanlagen oder anderen erneuerbaren Energiequellen in das Depot senkt die Betriebskosten und verbessert die Umweltbilanz. Überschüssige Energie kann dabei in Batterien gespeichert und bei Bedarf verwendet werden. Durch ein dynamisches Lastmanagementsystem lässt sich der Stromverbrauch optimieren und Lastspitzen vermeiden, was sowohl die Energiekosten senkt als auch das betriebsinterne Stromnetz vor Überlastung schützt.

Der Einsatz von Flottenmanagement-Software unterstützt dabei, den Ladebedarf stetig zu analysieren und die Ladevorgänge effizient zu planen, was zu einer optimalen Nutzung der Ladeinfrastruktur und einer weiteren Senkung der Betriebskosten führt. Zukünftig könnten automatisierte Ladesysteme, wie induktives Laden oder automatisierte Ladesysteme, die Effizienz weiter steigern, indem sie den manuellen Aufwand reduzieren und eine gleichmäßigere Auslastung der Infrastruktur ermöglichen.

Vorteile des Depotladens im Überblick:

  • CO₂-Maut für E-Nfz fällt nicht an
  • Keine Mautgebühren für E-LKW bis zum 31.12.2025
  • PV-Strom oder per dynamischer Tarife zugekaufter Strom ist günstiger als Diesel
  • Dieselkosten steigen aufgrund der CO₂-Maut und der anfallenden CO₂-Zertifikate
  • Technologie-Fortschritt sorgt für sinkende Preise für Batterien und höhere Reichweiten
  • Lt. EU-Verordnung wird die Ladeinfrastruktur großflächig ausgebaut: Geplant sind bedarfsgerechte Mindestabstände von 60 km sowie am gesamten Autobahnnetz.
  • Förderprogramme zur Umstellung der E-NFZ-Flotte, wie z. B. die Förderrichtlinie über die Förderung von Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben (KsNI) trägt bis zu 80 % der Mehrkosten bei einem Kauf von E-Nutzfahrzeugen
  • Die KfW bietet zinsgünstige Kredite für die Umstellung auf umweltfreundliche Technologien

Ausblick: Depotladen & E-Mobilität für Nutzfahrzeuge

Das Depotladen wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Ladeinfrastruktur für E-LKW und Kleintransporter spielen, insbesondere für Flottenbetreiber mit festen Routen und zentralen Betriebsstandorten. Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Güterverkehrs wird die Nachfrage nach Depotladen-Lösungen voraussichtlich weiter steigen. Innovative Technologien und intelligente Ladelösungen werden dabei helfen, die Effizienz zu maximieren und die Gesamtbetriebskosten zu senken.

Depotladen ist eine effiziente und jetzt schon wirtschaftliche Lösung für das Management von NFZ-Flotten. Durch die richtige Planung und den Einsatz moderner Technologien leistet das Depotladen einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Betriebskosten und zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen von Unternehmen.

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