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Batteriespeichererloese

Entwicklung der Batteriespeichererlöse

Seit 2020 haben sich die Batteriespeichererlöse im deutschen Energiemarkt positiv entwickelt und sind kontinuierlich gestiegen, was auf verschiedene Einflussfaktoren und Markttrends zurückzuführen ist. Diese positive Dynamik zeigt, dass Batteriespeicher zunehmend als wichtige Akteure in der Energiewirtschaft anerkannt werden. Besonders im Primärregelleistungsmarkt und am Spotmarkt haben Batteriespeicher als Einnahmequelle für Speicherbetreiber eine neue Bedeutung erlangt.

Die Vermarktung von Primärregelleistung (PRL) – auch Primärregelreserve genannt – war traditionell die lukrativste Option für Batteriespeicher. Ihre Hauptaufgabe ist es, äußerst kurzfristige Schwankungen im Stromnetz auszugleichen und die Frequenz des Stromnetzes auf einem stabilen Wert (in Europa 50 Hertz) zu halten. Aber auch die Vermarktung der Sekundärregelleistung (SRL), die normalerweise innerhalb von 30 Sekunden bis 5 Minuten nach einer Frequenzabweichung für die Stabilisierung der Stromnetze sorgt, rückt zunehmend in den Focus von industriellen Batteriebetreibern.

Steigende Batteriespeichererlöse im Stromhandel und auf Regelenergiemärkten

Im Jahr 2021 konnten Betreiber von Speichersystemen mit 1 MW Leistung und 1 MWh Speichertiefe rund 136.000 Euro am PRL-Markt erzielen. Diese Zahl stieg im Jahr 2022 auf etwa 180.000 Euro und bis zum Herbst 2024 konnten Betreiber eines Zwei-Stunden-Speichersystems sogar innerhalb von zwölf Monaten durch eine tägliche und marktübergreifende Optimierung etwa 195.000 Euro pro Megawatt erwirtschaften. All diese Zahlen weisen auf eine anhaltend starke Nachfrage und volatile Märkte hin.

Im Vergleich dazu hätte eine exklusive Vermarktung in der Primärregelleistung oder Sekundärregelleistung nur etwa 125.000 Euro pro Megawatt gebracht. Im Stromhandel gab es im gleichen Zeitraum etwa 145.000 Euro pro Megawatt. Diese Zahlen verdeutlichen die Ertragsdynamik, die durch die Kombination verschiedener Vermarktungsstrategien entsteht.

Märkte, Batteriesysteme und der richtige Mix sind entscheidend

Die Zusammensetzung der Erlöse variiert je nach Speicherdauer: Bei Zwei-Stunden-Systemen stammen die Einnahmen überwiegend aus der Sekundärregelleistung und dem Stromhandel. Ein Ein-Stunden-Systeme hingegen erzielen eine relativ gleichmäßige Verteilung der Erlöse zwischen Primärregelleistung, Sekundärregelleistung und Handel. Diese Unterschiede betonen, wie stark die Einsatzstrategie und Speicherkapazität die Rentabilität beeinflussen können. 

Der Primärregelleistungsmarkt (PRL) hat sich von 2021 auf 2022 als stabil wachsend erwiesen. Doch seit 2023 zeigt sich eine Angleichung mit dem SRL-Markt, die den PRL als Einkommensquelle relativiert. Besonders Ende 2022 und Anfang 2023 näherten sich auch die Erlöse des Spotmarkts jenen des PRL-Marktes an, was eine stärkere strategische Flexibilität bei der Vermarktung von Speicherkapazitäten möglich macht.

Das Erlöspotenzial des Spotmarkts ist 2022 und 2023 ebenfalls gestiegen. In einigen Monaten generierte der Spotmarkt sogar höhere Erlöse als der PRL-Markt, was für Speicherbetreiber zusätzliche Optionen für Arbitragegeschäfte eröffnete. Der Spotmarkt profitierte dabei vor allem von den steigenden Spreads im Day-Ahead- und Intraday-Markt, wodurch Batteriespeicher eine attraktive Ergänzung zum klassischen Regelleistungsmarkt wurden.

Marktangleichung & Einflussfaktoren auf die Erlösentwicklung

Die fortschreitende Angleichung der Erlöspotentiale für Batteriespeicher hat Speicherbetreibern mehr Flexibilität in der Vermarktung verschafft und neue Arbitragemöglichkeiten im Intraday-Handel eröffnet. Verschiedene Faktoren haben diese Entwicklung begünstigt:

  • Steigende Volatilität: Besonders im Intraday-Handel ermöglichte eine erhöhte Volatilität profitable Arbitragegeschäfte, die von Speichern effektiv genutzt werden konnten.
  • Fossile Brennstoffpreise: Die hohe Schwankung der Brennstoffpreise beeinflusste maßgeblich die täglichen Strompreis-Spreads und damit die Erlöspotenziale von Batteriespeichern.
  • Zunehmender Wettbewerb: Die wachsende Anzahl an Großbatteriespeichern in Deutschland erhöhte den Wettbewerbsdruck, insbesondere im PRL-Markt. Dieser Wettbewerbszuwachs führte zur Annäherung der Preise im PRL- und Spotmarkt und machte den Stromhandel profitabler.

Neuer Index für Batteriespeichererlöse im deutschen Markt

Ein neuer Index ermöglicht jetzt eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern in den deutschen Energiemärkten. Er erfasst täglich die Erlöse aus Stromhandel, PRL sowie SRL und liefert Einblicke in die durchschnittliche Preisentwicklung des letzten Jahres. Derzeit sind spezifische Indizes für ein- und zweistündige Speichersysteme und den aktuellen Markttrends verfügbar. Dabei geht die Berechnung von bis zu zwei vollständige Zyklen pro Tag bei einem AC/AC-Wirkungsgrad von 90 % aus. Die verschiedene Vermarktungsoptionen auf dem Strommarkt und den PRL- sowie den SRL-Märkten werden ebenso abgebildet, wie eine Strategiekombination und die tägliche Optimierung.

Der neue Index für Batteriespeichererlöse basiert auf der Annahme, dass die optimale Tagesstrategie im Voraus bekannt ist und angewendet wird. Daher könnten die tatsächlichen Erlöse in der Praxis niedriger ausfallen, da Unvorhersehbarkeiten und kurzfristige Marktbewegungen nicht berücksichtigt werden. Trotz dieses Hintergrundes halten Experten die berechneten Erlöse für durchaus realistisch.

Fazit

Die kontinuierlich steigenden Batteriespeichererlöse seit 2020 und die Angleichung der Erträge auf verschiedenen Märkten unterstreichen die wachsende Attraktivität von Energiespeicherprojekten. Der Index für Batteriespeichererlöse bietet Investoren und Projektentwicklern wichtige Anhaltspunkte zur Einschätzung und Planung von Projekten, indem er eine Analyse der potenziellen Erträge ermöglicht. Die Methodik des Index erlaubt zudem projektspezifische Anpassungen, wodurch Faktoren wie Wirkungsgrad, Zyklenzahl und Degradation berücksichtigt werden können. Diese Transparenz und Anpassungsfähigkeit unterstützen fundierte Investitionsentscheidungen und tragen dazu bei, die Rentabilität und Wirtschaftlichkeit von Speicherprojekten präziser zu bewerten.

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